Muslim Futures
Wer denkt über Zukünfte nach, und wer nicht? Wem werden die Chance und die Räume geboten, über die herausfordernden Erlebnisse von heute und die vielen Kämpfe im Jetzt hinaus ein Morgen zu imaginieren, das gerechter, inklusiver und ermächtigender ist? Was wäre, wenn... es einen solchen Raum gäbe, der es Muslim*innen erlaubt, Zukünfte zu zeichnen, zu verhandeln und anzuvisieren, für die es sich im Heute zu kämpfen lohnt? Zukünfte, welche die Vielschichtigkeit muslimischen Lebens zentriert, die nicht in rassistischer Manier kategorisiert, die Muslim*innen nicht kriminalisiert und zum „Anderen“ erklärt? Was wäre, wenn wir diesen Raum „Muslim Futures“ nennen?
Inspiriert von afrofuturistischen Arbeiten möchte Muslim Futures als rassismuskritsches und dekoloniales Projekt an diese Tradition anschließen und spezifisch muslimisch-intersektionale Zukünfte zentrieren. Muslim Futures bedient sich den Methoden des kritischen Zukünfte-Denkens (Futures Thinking) und macht diese fruchtbar für die politische und künstlerische Bildungsarbeit. Damit bildet Muslim Futures eine disruptive Praxis: In der politischen Bildungsarbeit, im Bereich der Zukunftsforschung und in antimuslimisch-hegemoniale Denk– und Handlungspraktiken.
Mit Muslim Futures wollen wir einen empowerenden und diskruptiven Raum gestalten, zusammen mit Futurists aus Kunst, Kultur und politischer Bildungsarbeit, die ihre Imaginationen in verschiedenen Installationen, Interventionen und Ausdrucksformen übersetzen, ausstellen und diskutieren, wie beispielsweise bei unserer Veranstaltung „Glimpses into Muslim Futures: von Prototypen zu Visionen“, die im Februar 2023 stattfand. In kollektiven und partizipativen Prozessen sind die Futurists dazu eingeladen, „muslimische Zukünfte“ zu imaginieren, in denen das Unvorstellbare und Positive vorstellbar gemacht werden. Neben den positiven Erzählungen finden selbstverständlich eigene, gegenwärtige Erfahrungen Platz. Aus diesen Zukünften sollen Handlungs- und Empowermentstrategien sowie Emanzipationsprozesse im Gegenwärtigen angestoßen werden, die in diesen imaginierten Zukünften gedeihen können.
Nähere Informationen dazu und aktuelle Projektupdates können unter unserer Webseite muslimfutures.de entnommen werden.
Seit Februar 2022 leitet Ouassima Laabich das Projekt. Dabei wird sie seit Oktober 2022 von Sayda Elarabi als studentische Mitarbeiterin unterstützt.
Muslim Futures wird gefördert durch die Bundeszentrale für Politische Bildung.