Superrr Project
Zivilgesellschaftliche Foresight

Zivilgesellschaftliche Foresight bei SUPERRR Lab
SUPERRR Lab ist die erste zivilgesellschaftliche Foresight-Organisation, die gemeinsam mit Zivilgesellschaft, Politik und anderen Akteur*innen Szenarien wünschenswerter digitaler Zukünfte entwickelt und diese in die Umsetzung bringt. Damit wollen wir alternative Ansätze, Narrative und Visionen von Digitalisierungsprozessen aufzuzeigen, unterschiedliche Perspektiven einbringen und gemeinsam Blaupausen für eine gemeinwohlorientierte Digitalisierung entwerfen.
Wir beschäftigen uns schon seit mehreren Jahren in unterschiedlichen Facetten mit dem Thema Zukünfte*. Einerseits haben wir mehrere Magazine zu dem Thema herausgegeben. In den darin enthaltenen Essays und Gedichten entwerfen, erzählen und erforschen Künstler*innen, Aktivist*innen und Menschen aus der Technologieentwicklung unterschiedliche Aspekte von digitalen Zukünften. Andererseits unterstützen wir in Fellowship-Programmen wie "The New New" Projekte und Menschen dabei, ihre Visionen für gerechte digitale Zukünfte umzusetzen. Zusätzlich organisieren wir immer wieder Zukunfts-Workshops mit verschiedenen Akteuren, wie z.B. mit dem Goethe-Institut, dem Auswärtigen Amt oder dem Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz.
Was verstehen wir unter Foresight?
Foresight ist für uns ein durch Methoden geleiteter Prozess, mit dem neue Szenarien für gesellschaftliche Zukünfte entwickelt werden. Wir setzten dabei einen Schwerpunkt auf Zukunftsgestaltung und nicht Vorhersage.
In den nächsten Jahren wollen wir unsere Ansätze und die Akteure, mit denen wir arbeiten, weiter ausbauen. Unsere Foresight-Methoden sind zwar themenagnostisch, inhaltlich fokussieren wir uns mit ihnen aber auf das Erarbeiten von gerechten Zukunftsszenarien im digitalen Bereich. Dabei beziehen wir intersektionale und dekoloniale Perspektiven in unsere Prozesse mit ein, zum Beispiel über die von uns gemeinsam mit Expert*innen entwickelten “Feminist Tech Principles”. Unsere Methoden und Arbeit basiert dabei auf vielen verschiedenen, öffentlich zugänglichen Ansätzen verschiedenster Zukunftsforscher*innen und Organisationen.
In unseren Foresightprozessen binden wir in Workshops unterschiedliche Akteure und Perspektiven ein, welche gemeinsam wünschenswerte und nicht wünschenswerte Zukünfte erörtern.
Unsere Ziele sind vielseitig. Wir möchten Zukunftskompetenz bei Zivilgesellschaft und Politik stärken, alternative Narrative zu Zukünften in den gesellschaftlichen Diskurs tragen und, strategische Handlungsempfehlungen entwickeln, wie erarbeitete Szenarien erreicht oder abgewendet werden können. Auf diese Weise wollen wir verschiedenste Akteure dazu befähigen, Zukünfte zu gestalten und gesellschaftliche Erzählungen darüber zu beeinflussen.
Warum machen wir diese Arbeit?
Bisher existieren nur wenige Visionen und Narrative für digitale Zukünfte, die echte Alternativen zum Status Quo darstellen. Alternativen, die klare Schwerpunkte auf die Bekämpfung von Ungleichheiten sowie die Förderung von Chancengerechtigkeit und Diversität legen. Sie existieren zwar als Forderungen, aber es mangelt an Erzählungen und greifbaren Visionen, die als Basis für konkrete politische Umsetzungen genutzt werden können.Dabei brauchen Politik und Zivilgesellschaft dringend eigene zukunftsorientierte Ansätze, um gesellschaftliche Herausforderungen im Kontext der Digitalisierung adäquat adressieren zu können und eigene positive Gestaltungsmöglichkeiten zu entwickeln.
Denn momentan bewegen sich Politik und Zivilgesellschaft bei dem Thema in einem Rahmen, der ihnen zumeist von großen Technologie-Akteuren vorgegeben wird. Die klassische Rolle der Politik fokussiert sich dabei häufig auf das Finanzieren von Forschung, der Regulierung neuer technischer Ansätze und das Überwachen der Markteilnehmenden. Zivilgesellschaftliche Akteure bringen sich primär in ihrer Rolle als Watchdog-Organisationen in den Diskurs um Technologie ein und versuchen Schaden abzuwenden.
Das Ziel
Wir glauben, dass es neue Formen der Auseinandersetzung über unsere digitalen Zukünfte braucht. Mit unserer zivilgesellschaftlichen Foresightarbeit fördern wir diese Auseinandersetzung in der Gesellschaft. Dabei ist es unser Ziel, den Handlungsspielraum von Politik und Zivilgesellschaft in Bezug auf neue Technologien zu erhöhen und gemeinsam von einer reaktiven zu einer aktiven Gestaltung unserer gemeinsamen Zukünfte zu gelangen.
*Wir verwenden den Begriff „Zukünfte“ (Mehrzahl von Zukunft), weil wir so darauf aufmerksam machen wollen, dass es nicht die eine Zukunft gibt, sondern viele mögliche Zukünfte koexistieren.
SUPERRR Lab wird gefördert durch die Stiftung Mercator.